Der Deutsche Landkreistag hat heute die SGB II-Empfängerzahlen (Hartz IV) für den Monat November veröffentlicht. Von den aktuell 6,1 Mio. Leistungsempfängern sind nur 4,4 Mio. erwerbsfähig (72%), davon werden wiederum nur 1,9 Mio. als arbeitslos gezählt

(32 % aller SGB II-Leistungsempfänger).

Die statistische Abbildung der Arbeitslosigkeit und deren Entwicklung haben einen nur geringen Aussagewert bzgl. der sozialen Situation der SGB II-Leistungsempfänger. Dies hat seine Ursache darin, dass nur drei von vier Leistungsempfängern als erwerbsfähig gelten und davon wiederum weniger als die Hälfte als „arbeitslos“ im Sinne der statistischen Messung. Deshalb werden nur 32 % der Hartz IV-Empfänger im Rahmen der Arbeitslosenzahlen erfasst. Vor diesem Hintergrund muss der Zahl der SGB II-Leistungsempfänger, die mehr als doppelt so groß ist wie die Zahl der Arbeitslosen, mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Die verzerrende Wirkung der statistischen Arbeitslosigkeit setzt sich bei der Langzeitarbeitslosigkeit fort. Diese ist auf einen Wert von 933.000 gesunken, sagt für das SGB II aber wenig aus. Zugleich gibt es nämlich über 3 Mio. Langzeitleistungsbezieher im SGB II. Das sind Menschen, die innerhalb der letzten zwei Jahre mehr als 21 Monate SGB II-Leistungen erhalten haben.

Die aktuelle Entwicklung ist im Einzelnen durch folgende Eckdaten gekennzeichnet:

  • Im November befanden sich nach den hochgerechneten Daten weiterhin rd. 6,14 Mio. Menschen im Leistungssystem SGB II (Hartz IV).
  • Die Hilfebedürftigkeit im SGB II spreizt sich zwischen 3,3 % der Einwohner in Bayern und 16,7 % in Berlin. Die Stadtstaaten weisen insgesamt mit 14,4 % gegenüber den Flächenländern im Westen mit 6,2 % den höchsten Wert auf.
  • Gegenüber dem Vormonat Oktober ist der Bestand ganz geringfügig um 0,8 % gesunken (Rückgang um rd. 51.000 Leistungsberechtigte).
  • Gegenüber dem Vorjahresmonat November 2010 liegt ein Rückgang um rd. 5,3 % vor.
  • Gegenüber dem Vorjahresmonat November 2010 sind die Zahlen in den Stadtstaaten am geringsten (-2,4 %), in den östlichen Flächenländern am stärksten (-6,5 %) zurückgegangen.

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Quelle: Statistik der BA, Bedarfsgemeinschaften und deren Mitglieder November 2010, Eckwerte der Grundsicherung SGB II Oktober, November 2011 und Statistisches Bundesamt 2011, Gemeindeverzeichnis 31.12.2010

Der Deutsche Landkreistag veröffentlicht monatlich – parallel zur Bekanntgabe der Arbeitslosenzahlen der Bundesagentur für Arbeit – die Darstellung der Empfängerzahlen für das SGB II und damit auch für den gesamten Bereich der Langzeitarbeitslosen einschließlich ihrer Familien. Weitergehende Informationen sind im Statistikauftritt der Bundesagentur, die die amtliche Statistik für das SGB II führt, verfügbar.

 

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