Zum 14. Mal hat der Deutsche Bürgerpreis heute ehrenamtliches Engagement in Deutschland prämiert. Unter dem Jahresthema „Deutschland 2016 – Integration gemeinsam leben" wurden insgesamt sieben Preisträger mit dem bundesweit größten Ehrenamtspreis ausgezeichnet. 

Zu den Erstplatzierten gehörten die jungen Engagierten von „Lebenswege Jena" aus Thüringen und das Team von „83 Konstanz integriert e. V." aus Baden-Württemberg. Der Preis für das Lebenswerk ging an Delio Miorandi aus Raunheim (Hessen).

Laudator Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière betonte während der Preisverleihungsgala, dass die Flüchtlingskrise einen „zuvor nicht vorstellbaren gesellschaftlichen Zusammenhalt und ein phänomenales Engagement der Bevölkerung" gezeitigt habe.

Auch wenn dieses Engagement natürlich schon viel länger und vielschichtiger vorhanden gewesen sei. „Als Bundesminister des Innern muss ich sagen, dass unser Land die Flüchtlingsaufnahme ohne das Engagement aus der Gesellschaft nicht bewältigt hätte." Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), fügte hinzu, dass die vielen Menschen, die sich für andere stark machten, ganz gleich ob Deutsche oder Geflüchtete, einen wesentlichen Teil der Lebensqualität unseres Landes ausmachten.

Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Landkreistages würdigte in seiner Laudatio Eigeninitiative und Mut der jüngsten Engagierten. Er unterstrich „die gemeinsame Aufgabe von Landkreisen, Städten und Gemeinden, ist es, dazu beizutragen, dass die Zusammenarbeit von bürgerschaftlich Engagierten mit den Kommunen noch mehr Antrieb erhält".

Unter dem Schwerpunktthema „Deutschland 2016 – Integration gemeinsam leben" hat die Jury – die Partner des Deutschen Bürgerpreises und Experten aus dem Ehrenamtsbereich – in diesem Jahr Personen, Projekte und Initiativen prämiert, deren Engagement den Austausch und das Miteinander fördern. Der Einsatz der Nominierten zeigt beispielhaft, wie man Geflüchtete integrieren und Menschen einbeziehen kann, die sich gesellschaftlich „außen vor" fühlen.

Insgesamt bewarben sich über 1.700 Engagierte aus ganz Deutschland um den Deutschen Bürgerpreis 2016 oder wurden vorgeschlagen. In diesem Jahr werden knapp 380.000 Euro an zweckgebundenen Preisgeldern vergeben. Allein 25.000 Euro erhalten die Preisträger des nationalen Wettbewerbs – die Erstplatzierten jeweils 5.000 Euro, die Zweitplatzierten jeweils 2.500 Euro. Diese Mittel fließen in die Fortführung und Erweiterung der prämierten Engagements.


Die 1. Preisträger des Deutschen Bürgerpreises 2016

Kategorie Lebenswerk: Die Integration von italienischen Gastarbeitern vorantreiben, Raunheim (Hessen)

Die Jury des Deutschen Bürgerpreises zeichnete den Soziologen Delio Miorandi aus Raunheim in der Kategorie Lebenswerk aus. Jahrzehntelang trieb er die Integration italienischer Gastarbeiter maßgeblich voran. Selbst erfolgreich integriert, schuf er verschiedene Strukturen, die viele seiner Landsleute in Deutschland heimisch werden ließen.

Kategorie U21: Lebenswege Jena (Thüringen)

Im Januar 2015 starteten zehn Kinder und Jugendliche in Jena ein Medienprojekt zum Thema „Flucht, Vertreibung und Neuanfang". Sie wollten die Parallelen der Fluchterlebnisse der Senioren der jüdischen Gemeinde ihrer Stadt und syrischer Flüchtlingskinder sichtbar machen. Dafür luden sie Betroffene beider Gruppen ein und dokumentierten ihre Geschichten mit der Kamera. Entstanden ist ein berührender Film, den die jugendlichen Macher ins Netz stellten und in einem Jenaer Kino zeigten.

Kategorie Alltagshelden: 83 Konstanz integriert e. V. (Baden-Württemberg)

Ein eigenes Zimmer, eine gemütliche WG-Küche, ein eigenes Klingelschild: Dieser Traum wurde in diesem Jahr für knapp 80 Geflüchtete in Konstanz Wirklichkeit. Zu verdanken haben sie dies dem ehrenamtlichen Engagement der Initiative „83 – Konstanz integriert", die privaten Wohnraum an anerkannte Geflüchtete vermittelt. Zugleich versteht sich die Initiative als Schnittstelle zwischen Bürgern mit ungenutztem Wohnraum und öffentlicher Verwaltung.

Hintergrund

Anerkennung für Engagierte: Die Initiative „für mich. für uns. für alle." ist ein Bündnis aus engagierten Bundestagsabgeordneten, den Sparkassen sowie den Städten, Landkreisen und Gemeinden. Sie verleiht die Auszeichnung seit 2003. Der Deutsche Bürgerpreis wird unterstützt von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e. V. (bagfa), dem Engagement-Netzwerk weltbeweger.de, der Stiftung Bürgermut sowie der Jugendzeitung YAEZ.


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