Anlässlich des Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berufsschulen im Zusammenhang mit der „Woche der beruflichen Bildung" hat der Deutsche Landkreistag die Bedeutung dieser Bildungseinrichtungen unterstrichen. Präsident Landrat Reinhard Sager sagte: „Die Landkreise als Träger der Berufsschulen betrachten die duale Ausbildung als Kern der beruflichen Bildung in Deutschland und damit als ein echtes Erfolgsmodell. Sie sind ein wichtiges Standbein der Bildungsinfrastruktur in ländlichen Räumen."

Die praxisbezogene duale Ausbildung in Berufsschulen und Unternehmen habe sich bewährt. „Wie in Deutschland ist die duale Ausbildung auch etwa in der Schweiz, Österreich oder in Südtirol mit den weltweit niedrigsten Quoten bei der Jugendarbeitslosigkeit sehr erfolgreich. Andere Staaten kopieren dieses Modell mit seiner Mischung aus allgemeinen, fachtheoretischen und fachpraktischen Inhalten. Die duale Ausbildung und vollzeitschulische Bildungsgänge bieten die Gewähr dafür, dass neben den an den Hochschulen ausgebildeten Akademikern auch hochqualifizierte betrieblich aus- und weitergebildete Facharbeiter für die Wirtschaft zur Verfügung stehen", führte Sager aus.

Diesen Standortfaktor gelte es weiter zu stärken, insbesondere mit Blick auf die ländlichen Räume: „Der Deutsche Landkreistag fordert Bund und Länder auf, sich klar zur beruflichen Bildung zu bekennen und das duale Bildungssystem nach Kräften zu stärken. Besonders ist in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit der Gewinnung und Schulung (fach )pädagogischen Personals hinzuweisen." Bestehende Initiativen auf Länder- bzw. Kreisebene wie „Bündnisse für Ausbildung" oder „Regionale Fachkräfteallianzen" sollten unterstützt und ergänzt werden durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit, die Eltern und Schüler mit den Chancen einer beruflichen Ausbildung vertraut macht. „Zudem ist die Wirtschaft aufgefordert, mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen und die Qualität der betrieblichen Ausbildung zu verbessern", so Sager.

Gerade für diejenigen jungen Menschen, die in der Schule noch nicht ausreichend qualifiziert werden könnten, müssten die Betriebe gemeinsam mit den beruflichen Schulen dafür Sorge tragen, dass ihnen eine Ausbildung und anschließend der Einstieg in das Erwerbsleben gelingen. „Hierfür sind weitere erhebliche Kraftanstrengungen nötig, um das System der beruflichen Schulen zu stärken. Dies gilt in baulicher, in pädagogischer und in technischer Hinsicht. Vor allem gilt es, beim Thema Digitalisierung in allen gesellschaftlichen Bereichen auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Das betrifft in noch viel größerem Umfang die Unternehmen."

Der Deutsche Landkreistag setze sich auf Bundesebene insbesondere für die Belange der ländlichen Räume und die Förderung der diesbezüglichen wirtschaftlichen Entwicklungsbedingungen ein. „Hierbei spielen die Berufsschulen und die duale Ausbildung insgesamt eine große Rolle. Wir dürfen nicht vergessen, dass in den ländlichen Räumen mit mehr als 1.200 Mrd. € knapp die Hälfte der gesamten deutschen Bruttowertschöpfung erfolgt und 50 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – das sind 15 Mio. – ihren Arbeitsplatz finden. Diese wirtschaftliche Kraft muss erhalten und weiter gestärkt werden – dabei ist eine intakte Bildungsinfrastruktur einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren", so der DLT-Präsident abschließend.

 

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