Der Deutsche Landkreistag erwartet von der Übernahme von Unitymedia durch Vodafone eine Stärkung des Wettbewerbs auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt sowie eine Beschleunigung des Glasfaserausbaus. Der Präsident des kommunalen Spitzenverbandes, Landrat Reinhard Sager, sagte: „Ich begrüße die Ankündigung der Vodafone, in den nächsten vier Jahren 12 Mrd. € in den Ausbau ihrer Infrastrukturen zu investieren." Unser gemeinsames Ziel müsse es sein, Deutschland entsprechend der Ankündigung im Koalitionsvertrag bis 2025 flächendeckend mit Gigabit-Netzen zu versorgen. Er erwarte, dass die durch die Übernahme des in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen aktiven Anbieters Unitymedia gestärkte Vodafone nicht nur ihre Kabelnetze weiter ertüchtige, sondern auch den Glasfaserausbau bis in die Häuser vorantreibe, und zwar gerade auch in ländlichen Räumen.

„Der Wettbewerb ist der entscheidende Treiber für den Breitbandausbau in den Gebieten Deutschlands, die sich ohne Förderung eigenwirtschaftlich mit Glasfasernetzen erschließen lassen", betonte Sager. Deshalb sei es gut, dass es neben der Telekom, den zahlreichen mittelständischen Unternehmen und den Stadtwerken mit Vodafone einen weiteren Akteur gebe. Der notwendige Netzinfrastrukturwechsel hin zur Glasfaser mache ganz erhebliche Investitionen erforderlich, die kein Unternehmen allein stemmen könne. Wenn Vodafone sein Engagement in Deutschland ausbauen wolle, sei das daher nur zu begrüßen, wobei selbstverständlich darauf zu achten sei, dass es nicht zu Wettbewerbsbeeinträchtigungen kommen dürfe.

Er erinnerte zugleich daran, dass in großen Teilen der ländlichen Räume der Glasfaserausbau nicht eigenwirtschaftlich möglich sei, sondern nur dank des Engagements der Landkreise und des Einsatzes von Fördermitteln des Bundes und der Länder. „Ich setze daher darauf, dass Vodafone sich verstärkt für den kooperativen Glasfaserausbau im ländlichen Raum engagiert, namentlich auch als Betreiber von kreis-eigenen Glasfasernetzen." Insoweit seien bislang vor allem kleinere Anbieter als bewährte Partner der Landkreise aktiv. Für die ländlichen Räume sei nicht der Infrastrukturwettbewerb das vordringliche Ziel, vielmehr müsse es darum gehen, dort überhaupt erst einmal ein flächendeckendes Glasfasernetz bis in die Häuser zu errichten. Deshalb appelliere er an alle Unternehmen, den sog. „Überbau" von mit Fördermitteln errichteten Glasfaserinfrastrukturen zu unterlassen und stattdessen auf die gemeinsame Nutzung eines Netzes zu setzen. „Die Netze der Landkreise stehen allen Interessenten offen", so Sager abschließend.



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