2006-2012: Rückgang im Osten um 30 %, im Westen um 14 %

In den ostdeutschen Flächenländern ist die Zahl der erwerbsfähigen Hartz IV-Empfänger im Vergleich zu 2006 erheblich gesunken. In den westdeutschen Bundesländern ist dieser Rückgang halb so groß, wobei allerdings

auch eine weitere positive Entwicklung im Osten wegen des dort höheren Ausgangsniveaus absehbar nicht dazu führen wird, das niedrigere SGB II-Niveau im Westen zu erreichen. Außerdem ist bei den Kindern aus Hartz IV-Familien der zahlenmäßige Rückgang bundesweit geringer als bei den Erwachsenen, in Berlin gibt es sogar einen leichten Anstieg.

Der Deutsche Landkreistag hat heute die SGB II-Empfängerzahlen (Hartz IV) für den Monat Mai veröffentlicht. Im Vergleich der aktuellen Zahlen mit den Daten aus dem Monat Mai 2006 zeigt folgende langfristige Entwicklung:

  • Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ist in den letzten sechs Jahren in den Flächenländern Ost um knapp 31 % gesunken (Thüringen
    -35 %), in den Flächenländern West um ca. 14 % (Bayern -28 %). Die Stadtstaaten konnten nur einen Rückgang von ca. 8 % erreichen.
  • Der Rückgang bei den Kindern im SGB II verläuft langsamer als bei den Erwachsenen – außer in Niedersachsen und Baden-Württemberg.
  • Die Zahl der Kinder im SGB II sank bundesweit um 13 %, während die der (erwachsenen) Erwerbsfähigen um ca. 18 % zurückging.
  • Der stärkste Rückgang bei den Kindern ist in Bayern mit knapp 25 % zu verzeichnen, gefolgt von Thüringen mit ca. 22 %. Niedersachsen hat einen deutlich höheren Rückgang bei der Hilfebedürftigkeit von Kindern (19 %) als bei Erwachsenen.

Die aktuelle Entwicklung ist im Einzelnen durch folgende Eckdaten gekennzeichnet:

  • Im Mai befanden sich nach den hochgerechneten Daten weiterhin rd. 6,2 Mio. Menschen im  Leistungssystem SGB II (Hartz IV).
  • Die Hilfebedürftigkeit im SGB II spreizt sich zwischen 3,4 % der Einwohner in Bayern und 16,7 % in Berlin.
  • Die Stadtstaaten weisen insgesamt mit 14,5 % gegenüber den Flächenländern im Westen mit 6,3 % den höchsten Wert auf.
  • Gegenüber dem Vormonat April ist der Bestand geringfügig um 0,7 % gesunken.
  • Gegenüber dem Vorjahresmonat Mai 2011 liegt ein Rückgang um rd. 4,0 % vor.
  • Gegenüber dem Vorjahresmonat Mai 2011 sind die Zahlen in den Stadtstaaten am geringsten (-2,4 %), in den ostdeutschen Flächenländern am stärksten (-5,7 %) zurückgegangen.

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Quelle: Statistik der BA, Eckwerte der Grundsicherung SGB II April, Mai 2012 und Statistisches Bundesamt 2011, Gemeindeverzeichnis 31.12.2010

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Erläuterung: Blau ist die Entwicklung bei den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten und rot bei den nicht-erwerbsfähigen Leistungsberechtigten – zu 90 % Kinder – markiert.

Quelle: BA-Statistik, Zeitreihe zu Strukturen der Eckwerte nach SGB II


Der Deutsche Landkreistag veröffentlicht monatlich – parallel zur Bekanntgabe der Arbeitslosenzahlen der Bundesagentur für Arbeit – die Darstellung der Empfängerzahlen für das SGB II und damit auch für den gesamten Bereich der Langzeitarbeitslosen einschließlich ihrer Familien. Weitergehende Informationen sind im Statistikauftritt der Bundesagentur, die die amtliche Statistik für das SGB II führt, verfügbar.

 

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