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Der Präsident des Deutschen Landkreistages Landrat Reinhard Sager hat sich in den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben) gegen eine vorzeitige Schließung der Impfzentren ausgesprochen. „Die Impfzentren spielen neben den niedergelassenen Ärzten eine zentrale Rolle. Sie dürfen nicht ausgebremst werden. Es darf nicht zu einer Konkurrenz von Impfzentren und Ärzteschaft kommen. Beide sind für den Gesamterfolg wichtig." Außerdem bräuchten sie mehr Impfstoff, um durchgängig auf Volllast zu laufen und ihr ganzes Potenzial zu entfalten. 

Aus gutem Grund hätten die Landkreise, Städte und Länder diese leistungsfähigen Einrichtungen vor nicht einmal einem halben Jahr ans Laufen gebracht. „Auf diese Strukturen sollten wir nach wie vor setzen. Zu Ostern haben die Impfzentren bereits gezeigt, dass sie sehr schnell sehr viele Menschen impfen können. Das brauchen wir dauerhaft. Sie sind zudem der Anker für die mobilen Impfteams, sind eingespielt und können auch schnell Impfdosen, die sonst zu verfallen drohen, verimpfen."

Die Impfgeschwindigkeit müsse weiter gesteigert werden. „Schnelles Impfen für alle ist eine Frage von Gerechtigkeit. Dafür kommt es darauf an, alle sinnvollen Möglichkeiten zu nutzen. Erstimpfungen sind dabei besonders wichtig." Er stellte die Einbeziehung der niedergelassenen Ärzte und der Betriebsärzte in die Impfkampagne keinesfalls infrage, im Gegenteil: „Das ist sinnvoll, sollte parallel gestärkt und in ein paar Monaten zur Standardlösung werden. Aber in der nächsten Zeit sind auch die Impfzentren unerlässlich, um schnell voran zu kommen und entstandene Rückstände abzuarbeiten." Ebenso richtig sei die Freigabe der Priorisierung bei AstraZeneca, auch dafür stehen die Impfzentren in der schnellen Umsetzung als etablierte Einrichtungen parat.

Für die Impfzentren gehe es nach wie vor um Zuverlässigkeit, Regelmäßigkeit und Planbarkeit der Impfstofflieferungen. „Der Bund sollte gegenüber den Herstellern deutlich darauf drängen, dass Lieferzusagen eingehalten werden. Außerdem müssen die Lieferungen bedarfsgerecht erfolgen, um die Personengruppen mit hoher Priorisierung schnell durchzuimpfen. In Landkreisen und Städten mit einem vergleichsweise hohen Anteil Älterer oder von Risikopatienten reiche der Impfstoff derzeit mitunter nicht aus."

Die Liefermengen für die Impfzentren seien hier immer noch viel zu pauschal und würden den unterschiedlichen Erfordernissen vor Ort nicht gerecht. „Zwar ist es auch richtig, die niedergelassenen Ärzte zuverlässig mit Impfdosen zu versorgen, aber gerade die Impfzentren, die tagtäglich sehr viele Menschen mit spezialisierten Abläufen, Personaleinsatz und der Terminvergabe sind darauf angewiesen, dass die Versorgung mit Vakzinen optimal klappt“, so Sager.