Der Deutsche Landkreistag hat die SGB II-Empfängerzahlen (Hartz IV) für den Monat Juni veröffentlicht und stellt sie in Relation zu den Einwohnerzahlen dar. Mit 6,13 Mio. Empfängern stagnieren diese im Vergleich zum Vormonat. Allerdings muss beachtet werden, dass es sich um vorläufige Daten handelt, die erfahrungsgemäß im Folgemonat korrigiert werden müssen.

Im Juni 2014 erhielten 6,13 Mio. Personen SGB II-Leistungen. Damit ergeben sich aus heutiger Sicht geringe Veränderungen zum Vormonat und zum Vorjahresmonat.

Betrachtet man nämlich jeweils die aktuellen Empfängerzahlen des laufenden Monats und vergleicht sie mit den Daten für den gleichen Monat vier Wochen später, so ergeben sich Unterschiede im fünfstelligen Bereich. Erst mit einer Wartezeit von drei Monaten werden die Zahlen der Leistungsberechtigten endgültig festgeschrieben.So waren beispielsweise die vorläufigen Daten zum April mit 6,141 Mio. Leistungsberechtigten um ca. 24.050 Menschen niedriger, als die noch immer vorläufigen Daten zum April im Mai, die sich dann auf 6,165 Mio. beliefen. Im Abstand von zwei Monaten ist der Aprilwert auf 6,161 Mio. korrigiert. Somit ergab sich zunächst von März auf April ein deutlicher Rückgang, dann ein geringer Anstieg und nun wieder ein ganz geringer Rückgang. Die März-Werte sind nun mit einer Wartezeit von drei Monaten festgeschrieben. Ob die endgültigen Aprilwerte dann noch immer einen ganz kleinen Rückgang oder einen Anstieg der Zahlen zeigen werden, steht erst in vier Wochen fest.

Dieser Effekt resultiert aus der noch erfolgenden Bearbeitung und Prüfung von Leistungsanträgen für den aktuellen Monat und deren statistischer Erfassung. Endgültig sind die Daten deshalb erst im Abstand von drei Monaten. Schon für den jeweiligen Vormonat weisen die Daten eine hohe Verlässlichkeit auf. Die für den aktuellen Monat zu korrigierenden Unschärfen bei der Schätzung der BA-Statistik sind mit einer Größenordnung von 0,4 Prozentpunkten überschaubar, aber der Prognosefehler kann bei den derzeit geringen Veränderungen so groß ausfallen, dass die tatsächliche Entwicklung oder der Trend zunächst gar nicht erkennbar sind – wie im April zu beobachten war.

Die aktuelle Entwicklung ist im Einzelnen durch folgende Eckdaten gekennzeichnet:

  • Im Juni befanden sich nach den hochgerechneten Daten rund 6,13 Mio. Menschen im Leistungssystem SGB II.
  • Gegenüber dem Vormonat Mai 2014 ist die Zahl der Leistungsbezieher – wahrscheinlich – um 0,23 % gesunken (um ca. 14.500).
  • Gegenüber dem Vorjahresmonat Juni 2013 liegt die Zahl nach der Prognose unter dem damaligen Niveau (-0,50 %).
  • Seit April 2014 ist der Unterschied zwischen den Ländern bei der Hilfebedürftigkeit auf 13,4 % gesunken, weil in Berlin nun weniger als 17 % der Einwohner auf SGB II-Leistungen angewiesen sind.


2014 SGB II Juni

Die langfristige Entwicklung zeigt:

  • Die Hilfebedürftigkeit geht in den Flächenländern Ost am stetigsten zurück.
  • Dieser Rückgang leistet einen erheblichen Beitrag bei der Reduzierung der Hilfebedürftigkeit insgesamt.
  • Die Entwicklung in den Stadtstaaten verläuft am flachsten.
  • Seit Mitte 2011 pendelt die Zahl der Leistungsberechtigten in den Flächenländern West um die 4-Millionen-Grenze.
  • Das Unterschreiten der 6-Millionen-Grenze in Deutschland ist noch in keinem Monat gelungen.


2014 SGB II Juni Entwicklung

Der Deutsche Landkreistag veröffentlicht monatlich – parallel zur Bekanntgabe der Arbeitslosenzahlen der Bundesagentur für Arbeit – die Darstellung der Empfängerzahlen für das SGB II und damit auch für den gesamten Bereich der Langzeitarbeitslosen einschließlich ihrer Familien. Weitergehende Informationen sind im Statistikauftritt der Bundesagentur, die die amtliche Statistik für das SGB II führt, verfügbar.


Bildquelle: © fotolia.com und Deutscher Landkreistag

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