Der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städtetag starten mit den 104 kommunalen Jobcentern unter dem Titel „Stark. Sozial. Vor Ort." eine gemeinsame Kampagne, um auf die Bedeutung dezentraler Arbeitsmarktpolitik aufmerksam zu machen. Anlässlich des heute und morgen stattfindenden jährlichen Tages der kommunalen Jobcenter sagten sie in Berlin: „Um besonders schwer zu vermittelnden Langzeitarbeitslosen eine Perspektive zu ermöglichen, sind dezentrale Strukturen, örtliche Verantwortlichkeit und eine integrierte Leistungserbringung aus einer Hand maßgebliche Erfolgsfaktoren." Vor diesem Hintergrund sei es für die kommunalen Jobcenter wichtig, über entsprechende Gestaltungsspielräume und ausreichende Finanzmittel zu verfügen, um ihre ganze Kraft und Kompetenz zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit einsetzen zu können.

Heute und morgen findet in Berlin der Tag der kommunalen Jobcenter statt, der sich als regelmäßiges Treffen der 104 kommunalen Jobcenter in diesem Jahr mit den Herausforderungen der Digitalisierung beschäftigen wird. Hauptredner ist Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Den kommunalen Jobcentern ist es wichtig, sich ständig weiterzuentwickeln, um auch in einer sich wandelnden, digitalen Arbeitswelt die Menschen mit flexiblen und passgenauen Leistungen und Angeboten zu unterstützen.

Dieser Tag ist gleichzeitig der Startschuss für eine gemeinsame öffentlichkeitswirksame Kampagne der 104 kommunalen Jobcenter. Unter dem Titel „Kommunale Jobcenter – Stark. Sozial. Vor Ort." werden deren Arbeit und Stärken zukünftig deutlicher ins Bewusstsein von Bürgerinnen und Bürgern, der Politik und den Unternehmen gerückt. Die 104 kommunalen Jobcenter:

  • sorgen bundesweit für 1,5 Mio. Menschen, die Unterstützung auf ihrem Weg in Arbeit und Ausbildung benötigen,

  • integrieren pro Jahr mehr als 250.000 Menschen in nachhaltige Jobs und

  • sind für ein Gebiet von mehr als 22 Mio. Einwohnern verantwortlich.


104 und damit ein Viertel der 407 Jobcenter werden als kommunale Jobcenter der Landkreise/kreisfreien Städte betrieben und erfüllen die SGB II-Aufgaben ohne die Bundesagentur für Arbeit eigenverantwortlich (sog. Optionskommunen). Daneben nehmen 303 gemeinsame Einrichtungen als Mischbehörden aus der Bundesagentur für Arbeit und dem Landkreis/der kreisfreien Stadt die jeweiligen Teilzuständigkeiten beider Träger wahr.

Die kommunalen Jobcenter sind Teil des Landkreises bzw. der kreisfeien Stadt und bieten ein Gesamtpaket an Leistungen und Lösungen. Das Ergebnis sind bürgernahe kommunale Jobcenter, kurze Wege, rasche Entscheidungen, umfassende und ganzheitliche Angebote und nachhaltige Unterstützung. Sie erbringen Leistungen aus einer Hand und verbinden ihre Angebote mit weiteren kommunalen Verantwortlichkeiten wie etwa von Jugendämtern, Schulen, Ausländerbehörden oder der Wirtschaftsförderung.

Für Landrätinnen und Landräte sowie Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister ist kommunale Arbeitsmarktpolitik Chefsache. Sie verfügen über eine starke demokratische Verankerung. Die kommunalen Jobcenter unterliegen der Kontrolle der Bürgerinnen und Bürger über die direkt gewählten Kreistage und Stadträte. Sie entwickeln lokale und regionale Aktivitäten, die sich gut mit den Maßnahmen der örtlichen Netzwerkpartner verzahnen. Vorteile sind dezentrale Strukturen und kreative maßgeschneiderte Lösungen. So können Schwerpunkte bei der Förderung entsprechend den regionalen und kommunalen Notwendigkeiten gesetzt werden.

www.kommunale-jobcenter.de