Der Landkreis Aichach-Friedberg will seine Vorbildfunktion im Klimaschutz und in der regionalen Energieversorgung weiter stärken. Energie soll künftig zu bezahlbaren Preisen, ressourcenschonend, weitgehend aus regionalen Quellen, umweltverträglich und im Einklang mit dem Klimaschutz bereitgestellt werden. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, erarbeitet der Landkreis Aichach-Friedberg gemeinsam mit seinen 24 kreisnagehörigen Gemeinden einen digitalen Energienutzungsplan (ENP), welcher das zentrale Instrument für die Umsetzung von Energieeinsparmaßnahmen und den Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung vor Ort darstellen soll.

Die Erstellung des Energienutzungsplans erfolgt durch die Fachstelle für Klimaschutz im Landratsamt Aichach-Friedberg und das Institut für Energietechnik IfE GmbH an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie fördert diese Energiekonzepte mit 70 %. Gestartet wurde im Juli 2020, pandemiebedingt verzögerte sich die Fertigstellung bis Ende 2021. Unterstützt und gesteuert wurde das Projekt durch eine „Steuerungsgruppe“, bestehend aus zwei ausgewählten Bürgermeistern, den Klimaschutzbeauftragten der beiden größeren Städte, der Fachstelle für Klimaschutz und der Betreuer des Institutes. Hier konnten auf kurzem Wege die jeweiligen Interessen eingebracht und gemeinsame Entscheidungen getroffen werden.

Über 400 Maßnahmenvorschläge zur Umsetzung

Als Ergebnis entstand eine landkreisweite digitale Übersichtskarte aller Strom- und Gasnetze, der Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien sowie einzelner Fern- und Nahwärmenetze. Die Ist- und Potenzial-Analyse zeigt mögliche Handlungsoptionen für den Landkreis und seine Gemeinden auf. Die Maßnahmenempfehlungen des Institutes für Energietechnik IfE GmbH wurden in Regionalkonferenzen mit den einzelnen Gemeinden bzw. der Landkreisverwaltung gemeinsam abgestimmt und in einzelnen Maßnahmenkatalogen festgehalten. Insgesamt wurden über 400 einzelne Maßnahmenvorschläge für die kreisangehörigen Gemeinden und den Landkreis zusammengetragen.

Einige Vorschläge wie eine Photovoltaik-Anlage mit Eigenstromnutzung auf einer kommunalen Liegenschaft, eine Wärmeverbundlösung kommunaler Gebäude und eine Nahwärmelösung in einem Quartier wurden im Laufe der Erstellung des Konzeptes bereits im Detail näher untersucht. Diese Pilotprojekte dienen als regionales Beispiel zur Umsetzung einer Maßnahme aus dem Maßnahmenkatalog und stehen stellvertretend für andere im Landkreis.

Bildung eines regionalen Klimaschutznetzwerkes

Um die Kommunen weiterhin bei der Umsetzung der Maßnahmenempfehlung zu unterstützen, soll ein regionales Klimaschutznetzwerk gegründet werden, das über die Kommunalrichtlinie mit 70% gefördert wird. Parallel werden die Ergebnisse genutzt, um die 2012 beschlossenen Klimaschutzziele „55 % CO2 Einsparung bezogen auf das Basisjahr 2009 bis 2030“ und das beschlossene Szenario zur Umsetzung zu überarbeiten. Ergänzend wurde nachträglich das Thema Verkehr aufgenommen. Aufgrund der Sektorenkopplung erhöhen sich dadurch die Optionen der Szenarien zur Erreichung der Klimaschutzziele für den Landkreis Aichach-Friedberg.

Charlotte Martin-Stadler, Fachkraft für Klimaschutz, Landkreis Aichach-Friedberg

 

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