Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft hat gemeinsam mit dem Deutschen Landkreistag als Koordinator das Verbundprojekt „Hauptamt stärkt Ehrenamt“ durchgeführt. Im Rahmen des Vorhabens wurde modellhaft erprobt, wie auf Landkreisebene erfolgversprechende und nachhaltige Strukturen zur Stärkung und Begleitung des Ehrenamts aufgebaut und verbessert werden können. Etwa, indem den Verantwortlichen in Vereinen hauptamtliche Strukturen zur Seite gestellt werden, wenn es um die Bewältigung von Rechts- und Finanzfragen geht.

Handreichung mit Ideen, Ansätzen und Beispielen

Ein Bestandteil des Projekts ist eine gemeinsam von den 18 Verbundlandkreisen und dem Deutschen Landkreistag erstellte Handreichung, die sich aus den Projekterfahrungen speist und Ideen und Ansätze zum Nachahmen für alle 294 Landkreise bieten soll. Die Papier- und PDF-Fassung der Handreichung ist unter dem Titel „Hauptamt stärkt Ehrenamt. Ansatzpunkte, Ideen, gute Beispiele“ verfügbar.

Daneben sind eine Reihe weiterer Materialien entstanden, die anderen helfen können, ihre Ehrenamtsstrukturen zu verbessern, zu verstetigen oder wirksamer auszugestalten. Beispielhaft hinweisen wollen wir auf den Landkreis Regensburg und seinen Leitfaden „Individuelles Vereinscoaching – Erfahrungen und Materialien aus einem Modellprojekt im Landkreis Regensburg“. Außerdem gibt es zum Projekt einen Film mit Hintergründen, Verlauf und Ergebnissen.

Die Projekte der 18 Landkreise

 Landkreise Bundesland  Projektidee/Besonderheiten 
 Ahrweiler  Rheinland-Pfalz Projekt „Weitermachen!": Ein erfolgreiches Konzept aus dem professionalisierten Bereich der Wirtschaft und Unternehmensführung
soll auf das Ehrenamt übertragen werden. Demnach werden die Ziele aus dem gewinnorientierten Bereich in den gemeinnützigen
und uneigennützigen Bereich übertragen (Profit in Non-Profit).
Bodenseekreis Baden- Württemberg Konzentration auf das „junge“ Ehrenamt. Weiterentwicklung der ehrenamtlichen Strukturen und Organisationsformen in den kleineren Gemeinden
Burgenlandkreis Sachsen-Anhalt

Mitteldeutsches Revier/Stilllegung der Braunkohlekraftwerke/tiefgreifender Strukturwandel unterworfen rückläufige Bevölkerungszahl bei einer immer älter werdenden Bevölkerung. Stärkung des Ehrenamts soll zu einer Aufwertung der Attraktivität gerade für jüngere Familien führen und deren Rück- oder Zuzug beschleunigen.

Emsland Niedersachsen „Leuchtturm“, Ehrenamtsbegleitung sehr weit entwickelt, Fortentwicklung der Ehrenamtsförderung, Bündnisgedanke stärken, Einbindung der Leader-Regionen Erzgebirgskreis
Erzgebirgskreis Sachsen Im Zuge des Projektes wurden beim Erzgebirgskreis mit der „Fachstelle Ehrenamt“ Strukturen für die Unterstützung ehrenamtlich Engagierter geschaffen. Um diese weiter zu etablieren und zu verstetigen, wurden vor allem die Bereiche Beratung, digitale Strukturen, Öffentlichkeitsarbeit, Fortbildung und Schulung, Netzwerkarbeit sowie Nachwuchsförderung mit entsprechenden Angeboten unterstützt: Beispielhaft sind das Ehrenamtsportal (kartengestützte Ehrenamtsdatenbank, Schwarzes Brett, Veranstaltungskalender), der Engagement-Ratgeber, die Engagement-Werkstatt ERZ als kooperatives Fortbildungsformat, das Ehrenamt des Monats zur Würdigung ehrenamtlich Engagierter sowie das Nachwuchsprojekt „HelDen für das Ehrenamt“ zu nennen.
Euskirchen Nordrhein-Westfalen Aufbau der Marke „Ehrensache. Ehrenamtsagentur Kreis Euskirchen“ als neues Serviceangebot des Kreises Euskirchen
Die Leistungen der „Ehrensache.“ werden digital und dezentral angeboten und erstrecken sich über Öffentlichkeitarbeit bis hin zur Beratung und Vermittlung. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf dem allgemeinen Ehrenamt, sondern auch auf den ehrenamtlichen Tätigkeiten innerhalb der Gefahrenabwehr. Mit der Ansiedlung des Projektes in der Struktur- und Wirtschaftsförderung ist es ebenso denkbar, die Wirtschaft, als externen Akteur, mit in den Fokus zu nehmen und für das Projekt zu begeistern und so nachhaltige Unterstützung zu gewinnen.
Göttingen Niedersachsen nach Fusion mit dem Landkreis Osterode am Harz Disparität der zusammengeschlossenen Gebiete, Verknüpfung der Engagementsförderung mit Sozialstrategie und der Pflegestrategie, Vernetzung niedrigschwelliger, digitaler, medial attraktiver Zugänge und des persönlichen Dialogs, Präsenz vor Ort
Höxter Nordrhein-Westfalen wissenschaftliche Begleitung, interförderaler Ansatz (3-Länder-Eck), Dorfcoaches, Workshopformat „Ehrenamt 2025“
Ludwigslust-Parchim Mecklenburg-
Vorpommern
sozialräumlicher, dezentraler Ansatz (geringste Bevölkerungsdichte in Mecklenburg-Vorpommern),
Beteiligungsprozess/Regionalwerkstätten. Aktive Einbeziehung der Kommunalverwaltungen in den Gemeinden,
Landrat macht Ehrenamt zur „Chefsache“ (Vorsitz Projektgruppe)
Oberspreewald-
Lausitz
Brandenburg Braunkohleregion/Strukturwandel
überdurchschnittlich vom demografischen Wandel betroffen, daher Schwerpunkt Nachwuchsgewinnung, Stärkere Vernetzung der Akteure.
Erfassung der bestehenden Ehrenamtstätigkeiten/Bedarfsanalyse
Regensburg Bayern Hineingehen in die Fläche beim Vereinscoachen, Erstellung Leitfaden. Netzwerk, das teures professionelles Coaching entbehrlich machen soll,
Erfahrungswissens aus vier Jahren Vereinsschule
Rendsburg-
Eckernförde
Schleswig-Holstein Engagement-Botschafter,
Dialog zwischen Freiwilligen und Entscheidungsträgern, auch digital.
Entwicklung nachhaltiger, multidimensionaler Kooperationsnetzwerke für das Ehrenamt im Kreisgebiet, intensive Einbeziehung der ehrenamtlich Aktiven
St. Wendel Saarland Wissensdatenbank, Kümmerer-Netzwerk
Zielgruppe insbesondere Ältere als Ehrenamtliche, mit attraktiven digitalen Instrumenten sollen aber
auch verstärkt jüngere Menschen angesprochen werden
Trier-
Saarburg
Rheinland-
Pfalz
Zielgruppe: ehrenamtlichen Ortsbürgermeister (praxisnahe Unterstützung zur Stärkung des dörflichen Ehrenamts)
Uckermark Brandenburg Sichtbarmachung der im Landkreis geleisteten ehrenamtlichen Arbeit, Online-Landkarten der Akteure und ihrer Aktivitäten zeichnet
Stärkung der Kommunikations- und Beteiligungskultur im Landkries
Vorpommern-
Greifswald
Mecklenburg-
Vorpommern
Einbeziehung der Universität Greifswald, grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Waldeck-
Frankenberg
Hessen Experimenteller Ansatz/innovative Methodik, Wissensmarktplatz, Internetplattform. Fokus jüngere Menschen, die bisher zu selten im Fokus der Mitgliedergewinnung stehen
Weimarer Land Thüringen Ehrenamtskoordinator (Vernetzung, Einbeziehung verschiedener Zielgruppen) + Ehrenamtstrainer (Begleitung und Erweiterung laufender Projekte, Einbindung lokale Wirtschaft),
professionelle und strukturelle Vernetzung unter-schiedlicher ehrenamtlicher Netzwerkpartner
Deutscher Landkreistag   Lead-Partner des Verbundvorhabens, Steuerung und Koordinierung, Kommunikation

 

Ansprechpartner

Links und Dokumente

 

Ergänzende Information enthält die Projekthomepage des BMEL.

 

Der kommunale Spitzenverband der 294 Landkreise

Der Deutsche Landkreistag (DLT) vertritt drei Viertel der kommunalen Aufgabenträger, rund 96 % der Fläche und mit 57 Mio. Einwohnern 68 % der Bevölkerung Deutschlands.

Deutscher Landkreistag

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