Der Bundesfreiwilligendienst ist innerhalb kürzester Zeit auf eine große Akzeptanz in der Gesellschaft gestoßen. Das sei eine gute Bilanz zwei Jahre nach der Einführung. Die kommu­nalen Spitzenverbände fordern die Bundesregierung auf, die Kontingentierung der Stellen im Bundesfreiwilligendienst aufzuheben, um allen Interessierten das zivilgesellschaftliche Engagement zu ermöglichen. „Der Dienst stößt bei allen Beteiligten auf großen Zuspruch und ist so erfolgreich, dass die vorhandenen Stellen bei weitem nicht ausreichen.

Die allgemeine Kontingentierung und die damit immer wieder verbundenen temporären Einstellungsstopps stellen die kommunalen Verwaltungen, Träger und Einsatzstellen allerdings vor große Probleme. Das Kontingent bremst den weiteren Erfolg des Freiwilligendienstes als wichtiges zivilgesellschaftliches Instrument aus“, erklärten die Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, des Deutschen Landkreistages und Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Stephan Articus, Prof. Dr. Hans-Günter Henneke und Dr. Gerd Landsberg heute in Berlin.

Die anfänglichen Herausforderungen beim Übergang vom Zivildienst zum Bundesfrei­willigendienst wurden sehr erfolgreich gemeistert. Mit der Aussetzung der Wehrpflicht entstanden große personelle Lücken in den bisherigen Einsatzbereichen von Zivildienst­leistenden. Die Kommunen haben in den vergangenen zwei Jahren engagiert für den Bundes­freiwilligendienst geworben und sich für eine erfolgreiche praktische Umsetzung eingesetzt. Durch die Bundesfreiwilligendienstleistenden konnten personelle Engpässe zumindest ansatzweise kompensiert werden, allerdings führt die anhaltende Kontingentierung auf 35.000 Plätze jährlich dazu, dass die kommunalen Träger und Einsatzstellen keine Planungssicherheit mehr haben. Den Freiwilligen wird außerdem die Flexibilität genommen, sich bei der persön­lichen Lebensplanung oder in beruflichen Umbruchsituationen kurzfristig orientieren zu können. „Es besteht die Gefahr, dass sozial- und gesellschaftspolitisch wichtige Aufgaben zukünftig nicht mehr vollständig erfüllt werden können. Zudem wirkt sich die Kontingentierung kontraproduktiv auf die Motivation der zukünftigen Freiwilligen aus und widerspricht der von der Politik mit Recht geforderten Stärkung bürger­schaftlichen Engagements. Die beschlossenen Mittelkürzungen, wie beispielsweise der verringerte Fahrtkostenzuschuss sowie Kürzungen für die pädagogische Begleitung, werden zu Lasten der Ausbildungsqualität gehen“, warnen die Hauptgeschäftsführer der kommunalen Spitzenverbände.

Die kommunalen Spitzenverbände vertreten in einem heute veröffentlichten Positionspapier die Auffassung, dass eine inhaltliche Koppelung des Bundesfreiwilligendienstes an die Jugendfreiwilligendienste nicht länger sinnvoll erscheint, da der Bundesfreiwilligendienst als altersübergreifendes Modell für alle Einsatzbereiche und einer Teilzeitmöglichkeit konzipiert ist.

Der von allen Bundestagsfraktionen immer wieder eingeforderten „Kultur der Freiwilligkeit“ müssten auch Taten folgen. „Angesichts der demografischen Entwicklung sollte das Potential von engagierten Menschen und verfügbarer Infrastruktur in unseren Städten, Landkreisen und Gemeinden genutzt werden. Der Bundesfreiwilligendienst muss deshalb weiter gestärkt und gefördert werden, um der wachsenden Bedeutung Rechnung zu tragen“, so Articus, Henneke und Landsberg abschließend.

Positionspapier "Bilanz und Weiterentwicklung des Bundesfreiwilligendienst und der Freiwilligendienste" pdf

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