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Der Deutsche Landkreistag hat sich anlässlich des heutigen Waldgipfels bei Bundesministerin Julia Klöckner für effektive Maßnahmen zum Schutz des Waldes ausgesprochen. Präsident Landrat Reinhard Sager sagte: „Extreme Dürre, Borkenkäferbefall und Waldbrände sind ein großer Stresstest für den deutschen Wald und haben den Beständen bereits erhebliche Schäden zugefügt. Wir müssen mit unserem Wald als wichtige natürliche Ressource gut umgehen, zerstörte Flächen neu bewalden und die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel stärken. Hierzu bilden die heute vorgestellten Eckpunkte eine gute Grundlage. Allerdings bedarf es auch einer gesicherten Finanzierung.“

Sager betonte, dass der Wald ein sehr mächtiges Instrument in dem Bestreben um eine Reduktion von CO2 sei. „Diese natürliche Regulierungsfunktion des Waldes für unser Klima müssen wir uns immer wieder vor Augen führen und mit den Beständen entsprechend umgehen.“ Vor diesem Hintergrund gehe das Eckpunktepapier klar in die richtige Richtung.

„Wichtig sind konkrete Finanzzusagen. In der Moritzburger Erklärung hatten fünf Landesforstminister Mittel bis zu 800 Mio. € in den nächsten vier Jahren gefordert. Das ist auch die Größenordnung, die wir für notwendig erachten.“ Denn besonders wichtig sei in der aktuellen Krisensituation eine schnelle und reibungslose Entfernung von Käferschadholz aus den Wäldern. „Dafür brauchen die kommunalen und privaten Waldbesitzer zusätzliches Geld von Bund und Ländern“, so Sager.

Darüber hinaus brauche es praxistaugliche Ausnahmen von Arbeitszeitvorschriften, von Sonn- und Feiertagsregelungen (Lärm, Lkw-Fahrten etc.) sowie von Vorschriften des Transportrechts (z. B. Aufhebung 44-Tonnen-Regelung), so der DLT-Präsident. Als weiterer Schritt müssten Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, um den Schädlingsbefall zu reduzieren. „Außerdem gilt es, die erforderliche Infrastruktur zu überprüfen und wenn erforderlich zu verbessern. Das betrifft etwa das Waldwegenetz, aber auch die Ausrüstung der Feuerwehren.“

Langfristig seien Maßnahmen der Wiederbewaldung und des Waldumbaus hin zu resistenteren Wäldern anzugehen. „Hierbei können langfristig auch Projekte zur Klimafolgenforschung und Klimaanpassung im Wald helfen. Es sollte finanzielle Hilfe für die Waldbesitzer bei der Wiederaufforstung geben, aber auch immaterielle Unterstützung in Form von Beratung zu den sinnvoll zu pflanzenden Baumarten.“ Waldumbau sei für die Waldbesitzer eine Generationenaufgabe.

Zum Hintergrund

Die Landkreise sind von den aktuellen Waldschäden als kommunale Waldeigentümer betroffen. Vor allem aber haben die Landkreise die kritische Lage des Waldes im Blick, da dieser – regional unterschiedlich – ein stark prägendes Element des ländlichen Raumes ist. Auch verfügen die Landkreise über eine Reihe von behördlichen Zuständigkeiten, die im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Wald stehen: Sie sind in einigen Bundesländern Forstbehörden, Jagd-, Naturschutz- und Umweltbehörden. Darüber hinaus sind sie für die Bauaufsicht sowie den Katastrophenschutz im ländlichen Raum zuständig.

 

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