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Der Deutsche Landkreistag spricht sich für ein sofortiges Exportverbot für Plastikmüll vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländer aus. In vielen Ländern ist eine angemessene Entsorgung nicht sichergestellt. Präsident Landrat Reinhard Sager: „Deutschland sollte den Export von Plastikmüll sofort beenden. Plastik, das einmal ins Meer gelangt ist, kann nie mehr vollständig geborgen werden. Das wäre ein dringend notwendiger Beitrag Deutschlands zum weltweiten Umweltschutz.“ Der europäische Anteil an der Meeresvermüllung mache zwar lediglich knapp 2 % aus. Allerdings exportiere auch Deutschland in Länder mit fehlenden Müllentsorgungs- und Recyclingstrukturen. „Dadurch gehen uns zudem Kunststoffe verloren, auf die wir als rohstoffarmes Land angewiesen sind.“

Die jüngsten Vereinbarungen des Baseler Übereinkommens zum Export von Plastikmüll sehen vor, dass ab 2021 unsortierter und durchmischter Plastikmüll als gefährlicher Abfall gilt und damit den Mitgliedstaaten der EU ein Export ab diesem Zeitpunkt verboten ist. „Diesen Exportstopp müssen wir sofort umsetzen und sollten nicht zuwarten. Allein nach Malaysia hat Deutschland im vergangenen Jahr mehr als 100.000 Tonnen Plastikmüll verschifft. Hinzu kommen Exporte nach Indonesien, Thailand und Vietnam.“ In den Statistiken gelte dieser exportierte Müll als recycelt.

Darüber hinaus müssten gerade dort Plastikabfälle vermieden werden, wo langlebige und haltbare Kunststoffprodukte entweder nur einmal zum Einsatz gelangten oder nicht erforderlich seien. „Deshalb ist die Stärkung von Mehrwegsystemen etwa durch klarere Kennzeichnungen auf Verkaufsverpackungen im Verpackungsgesetz festzuschreiben. Lücken beim Einwegpfand müssen überdies geschlossen und das Pfand auf alle Kunststoffeinwegflaschen ausgeweitet werden.“

Die Landkreise hätten außerdem gute Erfahrungen mit Wertstofftonnen gemacht, in denen Verpackungen und z. B. Pfannen oder Plastikspielzeug gemeinsam entsorgt werden könnten. „Auf diese Weise könnten Hunderttausende Tonnen Wertstoffe zusätzlich für das Recycling erfasst werden. Die Verantwortung für das Einsammeln dieser Wertstoffe sollte wieder generell den Landkreisen und kreisfreien Städten übertragen werden, um für die Bürgerinnen und Bürger eine Abfallentsorgung aus einer Hand sicherzustellen.“

Schon jetzt sehe das Verpackungsgesetz vor, dass Kunststoffe ab 2022 zu 90 % zu verwerten seien, so der DLT-Präsident zum Schluss. „Wir sollten anstreben, diese Quote möglichst schon früher zu erreichen.“ Auch sollten Verpackungen mehr und mehr recyclinggerecht hergestellt werden. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher fragen sich oftmals zu Recht, ob manche Produkte derart üppige Umverpackungen benötigen.“

 

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