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Der Deutsche Landkreistag spricht sich dafür aus, die Leitlinien des Robert-Koch-Instituts (RKI) zur Kontaktnachverfolgung zu überarbeiten. Präsident Landrat Reinhard Sager sagte: „Bei einer weiteren Normalisierung der Lage im Sinne eines ‚mit dem Virus leben‘ muss der Fokus stärker auf konkrete Ausbrüche und den Schutz vulnerabler Gruppen gelegt werden. Es geht darum, die Kapazitäten der Gesundheitsämter angesichts des guten Impfschutzes in der Bevölkerung sinnvoll auszurichten und nicht jeder Neuinfektion hinterherzulaufen.“

Vollkommen zu Recht werde derzeit die Inzidenz als alleiniger Maßstab zur Bewertung des Infektionsgeschehens abgelöst. „Die Auslastung der Krankenhäuser muss neben weiteren Kriterien der entscheidende Gradmesser in der Pandemie sein. Gut, dass der Bund diesen politischen Beschluss noch vor der Wahl umsetzt.“

Sollten in den nächsten Wochen erwartbar deutlich höhere Ansteckungsraten ohne schwere Krankheitsverläufe zu verzeichnen sein, würden die Gesundheitsämter allerdings bei einer unveränderten Nachverfolgungsstrategie personell und strukturell erneut sehr stark belastet werden. „Dem stünde – anders als zu Zeiten einer ungeimpften Bevölkerung – ein nur geringer Nutzen gegenüber, wenn beispielsweise in einem Landkreis die Krankenhäuser dennoch nicht ausgelastet wären. Von daher sollten wir in dem Sinne nachsteuern, dass wir die Ressourcen der Gesundheitsämter in der Kontaktnachverfolgung dort einsetzen, wo es am meisten bringt.“

In der Vergangenheit habe das RKI seine diesbezüglichen praxisrelevanten Empfehlungen ohne Abstimmung mit der kommunalen Praxis geändert. „Wir schlagen deshalb vor, diese Frage zügig zusammen mit den kommunalen Spitzenverbände auf Bundesebene anzugehen. Wir stehen hierfür gern zur Verfügung“, so der DLT-Präsident abschließend.

 

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