Vor dem Hintergrund der andauernden Diskussion um die Betreuungssituation für unter dreijährige Kinder hat der Deutsche Landkreistag heute in Berlin davor gewarnt, politisch gesetzte Zielzahlen mit dem vor Ort tatsächlich bestehenden Bedarf an Krippenplätzen gleichzusetzen.

Präsident Landrat Hans Jörg Duppré sagte: „Die mit Blick auf den Rechtsanspruch ab 1.8.2013 kursierende Zahl von 220.000 noch fehlenden Plätzen ist eine auf Annahmen basierende politische Zielmarke. Wie viele Plätze tatsächlich gebraucht werden, steht auf einem ganz anderen Blatt. Daher führt der Deutsche Landkreistag derzeit eine Umfrage bei allen Landkreisen durch, um einen flächendeckenden Überblick über die Bedarfsplanungen zu erhalten.“ Die Ergebnisse würden in Kürze vorliegen.

Die 295 Landkreise seien neben den 107 kreisfreien Städten bis auf insgesamt vier Landkreise flächendeckend örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe und damit für die Bedarfsplanungen zum Kitaausbau verantwortlich (siehe Grafik). „In den Landkreisen sind die Gemeinden zwar neben den frei-gemeinnützigen und privaten Anbietern für Bau und Unterhaltung der Kindergärten zuständig, die Sicherstellung einer ausreichenden Zahl von Plätzen obliegt allerdings den Landkreisen als verantwortlichen Trägern. Gegen sie richtet sich auch der Rechtsanspruch ab 1.8.2013.“ Die Bedarfsplanungen berücksichtigten die Situation der bevorstehenden Einführung des Rechtsanspruches. Es werde versucht, gemeinsam mit den Gemeinden und den sonstigen Trägern zu Lösungen zu kommen.

Er kritisierte, dass die Debatte seit geraumer Zeit vorwiegend politisch geführt werde, ohne allerdings flächendeckend über belastbare Prognosen zu verfügen: „Genau deshalb führt der Deutsche Landkreistag derzeit eine Umfrage bei allen Landkreisen durch, um den tatsächlich bundesweit bestehenden Bedarf zum 1.8.2013 zu ermitteln.“ Die vorliegenden aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes erfassten zwar für jeden Landkreis den aktuellen Ausbaustand, gäben aber keine Auskunft über den tatsächlichen Bedarf vor Ort. Auch böten punktuelle bundesweite Umfragen bei den Eltern keine geeignete Grundlage für eine verlässliche Bedarfsplanung.

Grafik: Karte der örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe


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